Wut, Trauer und Schmerz erleben wir fast jeden Tag in irgendeiner Form.
Diese Gefühle sind wichtig für unser Leben. Manchmal gelingt es jedoch nicht, diese wieder loszulassen. Als ob sie sich verselbständig hätten, kommen Erlebnisse, Gedanken und damit verbundene Emotionen immer wieder hoch. Wie eine Schallplatte mit Kratzer, die hängengeblieben ist und ein und dieselbe Stelle immer wiederholt. Dies blockiert wichtige Lebensenergien, hält uns in der Vergangenheit fest und verhindert, dass wir mit dem natürlichen Fluss des Lebens weitergehen können.
Wut und Schmerz – ein hartnäckiges Gespann
Wut und Schmerz treten oft im Zusammenhang auf. Das ist verwirrend. Es ist schwierig, sich seiner Gefühle bewusst zu werden sie schließlich ziehen zu lassen.
Wie ein verwundeter Stier
Auf dem Bild ist eine Stierkampfarena zu sehen. Etwas im Hintergrund eine Frau im blauen Kleid, die Hände vor das Gesicht gehalten. Sie wirkt schutzlos und zart. Etwas darunter ein mächtiger, kampfbereiter Stier – bereit, die Frau zu beschützen.
Die Frau verkörpert die Verletzung, Schmerz und Trauer. Der Stier die Wut, die diese Verletzung hervorbringt.
Spirale von Schmerz und Wut
Die zweite Darstellung verdeutlicht die Bildwirkung: beide Emotionen, Schmerz und Verletzung repräsentiert durch die Frau, Aggression und Wut verkörpert durch den Stier, finden sich körperlich etwa auf Brusthöhe.
Aus der Anordnung im Bild ergibt sich eine abwärts führende Spirale: die Frau etwas im Hintergrund und etwas weiter oben; die kreisförmige Form der Arena Wand und die gebogene, nach vorne strebende Körperhaltung des Stieres.
So können die Emotionen spiralförmig nach und nach weiter absinken und sich schließlich auflösen. Die Energien können wieder ungestört fließen und das Leben wieder in Fluss kommen.
Der Verlorene Schatz
Auf einem Flohmarkt für Kindersachen konnte ich ein wunderschönes Spielzeug-Piratenschiff ergattern. Dazu eine große Insel, komplett mit Schatztruhe und Tempel und allerlei spannendem Zubehör. Zuhause angekommen bemerkte ich, dass ich zwar das Schiff mit einigen Piraten dabei hatte, die Insel mit dem kompletten Rest der Ausstattung und dem Großteil der Besatzung hatte ich aber wohl aus Versehen an einem anderen Stand stehen lassen.
Ich ärgerte mich sehr, vor allem über mich. Wie konnte ich so schusselig sein? Hätte ich das nicht anders machen können? Das schöne Schiff ist damit nur halb so viel wert und es macht viel weniger Spaß damit zu spielen. Ich konnte den Frust und Ärger den ganzen Tag über nicht loslassen.
Als ich mich später auf die Situation konzentrierte entstand das Bild unten. Auch hier sind zwei Emotionen vereint: die schwarzen, an Tropfsteine erinnernde Gebilde verbildlichen Ärger und Groll, währen der blaue Himmel mit den duftigen Wolkengebilden die Trauer über den Verlust symbolisiert.
Anders als im vorherigen Bild befindet sich der der Ärger im Bereich der Körpermitte unterhalb des Nabels, während der Bereich der Trauer sich quer über den Brustkorb und weiter nach oben erstreckt. Die Anordnung bewirk hier kein spiralförmiges Absinken der Emotionen nach unten, sondern durch die unregelmäßige Treppe ein Aufsteigen und schließlich eine Auflösung in dem schwarzen Kreis auf Kopfhöhe.